Die Fahrt zum Schloss Neuschwanstein war ja nun relativ knapp bemessen, deshalb stand auch das Schloss im Fokus. Urpsürnglich wollten wir Nachmittags schon da sein, so ein paar Tagesfotos mitnehmen und vielleicht auch noch was von der Umgebung, aber das hat irgendwie nicht so geklappt. ^^
Wir sind zwar gut durchgekommen, aber es waren immer noch 7h und so ganz pünktlich sind wir nicht los – mit Pausen (und meinem kleinen Saturnausflug, um ein Objektiv abzuholen :D) sind wir dann doch 2h später als geplant angekommen.
Dann noch den ganzen Geshizzle mit der Unterkunft klären … Umgebung und Fotos bei Tag sind da irgendwie einfach doch hinten runter gefallen. ^^
Kurz vor Ankunft haben wir uns dann nochmal Gedanken um den besten Spot gemacht. Tegelberg? No Way. Niemand kriegt mich in diese komische Seilbahn und 3h wandern war zeitlich einfach kein Thema mehr (und konditionell in der Zeit sicher auch ‘ne Herausforderung *lol*). Die Marienbrücke? Uff, die soll so voll sein. Die anderen Spots? Das waren teils so Fotografen-Insiderspots, da hätte man erst ewig gesucht und das Licht ging uns schon langsam flöten. Also haben wir uns letztendlich für die Marienbrücke entschieden. Aber erst mal ging es direkt hoch zum Schloss. Da kommt man schon das erste mal gut aus der Puste. ^^ Am Schloss dann der Hinweis, dass es noch 20 Minuten bis zur Brücke sind. Yoaha, wäre kein Akt, wenn es die 20 Minuten nicht permanent steil bergauf ginge. -.-” Aber gut, mit mehreren einer kleinen Pause kam man dann irgendwann doch oben an und siehe da: so voll war es gar nicht! Etwa 10 Leute waren auf der Brücke und man konnte sich gut ‘nen Plätzchen mit Kamera und Gedöns sichern.
Also zielstrebig drauf zu, nur um dann nach dem ersten Schritt auf die Brücke komplett zu erstaren. ^^ Ja klar, das ist ‘ne Brücke mit Stahlstreben dadrunter, aber der Boden ist aus Holz und der knarzt und wackelt – manche Holzstreben wirklich deutlich mehr als andere und die gesamte Brücke vibriert leicht, wenn da mehrere Leute drüber laufen! Es ist mir absolut unbegreiflich, wie sich da 200 (so viele sind zeitgleich erlaubt) Menschen drauf quetschen können … und das auch freiwillig tun (im Internet gibt’s zu Hauf Bilder von einer übervollen Brücke!). o.o
Und wer mir jetzt erzählt, dass dieses Ding NICHT wackelt (irgendwer meinte bei der ganzen Tortur im vorbeigehen zu mir, ich solle mich nicht so anstellen, da wackelt nix *augenroll*), dem kann ich gerne die ein oder andere Fotografie zeigen, die mit Stativ und angehängtem Gewicht trotz allem verwackelt ist – eben weil der Boden leicht vibriert, wenn da Leute drüber laufen, während du ‘ne Langzeitbelichtung machst. ^^
Wie dem auch sei … dazu die Höhe von der ich kein Freund bin und die ich nur halbwegs aushalte, wenn man guten Halt unter den Füßen, aber vor allem auch an den Händen hat. War jetzt irgendwie nicht so gegeben bei dieser Brücke. ^^ Aber gut für’s Foto hat man sich dann doch weiter gewagt, nur um dann irgendwann mal in der Mitte angekommen zu sein, alles mit wackligen Knien (und mehreren Pausen um sich festzuhalten ^^) aufzubauen, da zu stehen und plötzlich komplett Panik zu kriegen und nur noch runter zu wollen. ^^”
In dem Moment ging gar nix mehr, außer einfach nur zurück wanken. Ich konnt nicht ein weiteres Foto mehr machen und wollte nur noch da weg.
Gesagt getan. ^^
Dann saßen wir vor der Brücke und haben überlegt, was wir jetzt tun. Um noch schnell nen standfesteren Spot zu suchen hat die Zeit nicht gereicht. Mit dem zufrieden sein, was bis dahin im Kasten war? Meh, irgendwie passte das auch nicht.
Während dieser kurzen Verschnaufspause leerte sich die Brücke immer mehr und ich hab dann doch noch mal meinen eh schon nur spärlich vorhandenen Mut zusammen gekratzt und wir sind noch mal drauf.
Und mit nur noch fünf Hanseln auf der Brücke ging es dann tatsächlich. Am Ende waren wir dann auch nur noch zu dritt (ein weiterer fotografierender, so dass da auch noch bissl Austausch zustande kam :) ) und die Fotos hier konnten entstehen, ohne dass man die Bewegungsunschärfe noch durch das eigene Zittern und wanken verstärkt hat. :D
Ich bin btw nicht die einzige gewesen, die sich “angestellt hat”. Diese Brücke ist so einigen Leuten nicht wirklich geheuer gewesen, viele sind lieber am Anfang geblieben oder wieder umgedreht beim Versuch, drüber zu laufen.
Zu den Fotos noch: ja die sind bearbeitet – aber letztendlich hab ich nur das rausgekitzelt, was an Informationen schon da war. Es ist kein Himmel ausgetauscht – der war so an dem Abend, nur in eben etwas “gesättigter” Form. Die Nahaufnahme vom Schloss kommt Originallicht und -farben recht nahe. Ich arbeite also hier lediglich mit dem, was bereits da ist.
Ich will jetzt auch gar keine Grundsatzdiskussion darüber starten, dass RAW-Aufnahmen eben Rohmaterialien sind, die genauso wie ein Film entwickelt (=bearbeitet) werden müssen. Die JPGs von Handys oder anderen Taschenknipsen sind am Ende des Tages auch nur von der Gerätesoftware automatisch bearbeitet worden, da ist nix Out of Cam oder “natürlich”.
Aber ja, inwiefern man es lieber “natürlicher” und damit “ungesättigter” mag, da lässt sich natürlich drüber streiten … oder eben nicht, weil Geschmack und so. :)
Als nächstes gibt’s dann die Nachtaufnahmen. :)
Bis dahin,
gut Licht!