Wenn der Postmann zweimal klingelt …
Oder im Falle von Amazon wird gar nicht geklingelt, sondern einfach in die Ecke geworfen und wieder gefahren. *augenroll*
Normalerweise nehme ich das inzwischen nur noch schulterzuckend hin, aber heute war das was anderes, denn ich habe mir ein neues Fotografie-Spielzeug gegönnt: einen Lensball. :D
Und da der aus Glas ist, war nicht so geil, das komplett zerdatschte Tütchen da in der Ecke liegend vorzufinden – aber es ist alles heile gelieben! :)
Was ist ein Lensball? Bei einem Lensball handelt es sich um nichts anderes als eine Glaskugel – also im eigentlichen Wortsinn, ich bin jetzt nicht unter die spirituellen gegangen. ^^ Der Lensball ist eine Kugel aus klarem Glas und liefert durch seine Beschaffenheit eine Abbilung der Umgebung – nur dass die Kopf steht. :D Man kann ein Motiv nur aus der Glaskugel heraus betrachten oder es als Beiwerk im Hintergrund belassen, während doch der Fokus auf der Glaskugel liegt. Dabei kann sowohl das auf dem Kopf stehende Bild in der Glaskugel sehr faszinierend sein, wie auch wenn man einfach das gesamte Bild dreht – der Hintergrund steht Kopf, aber in der Glaskugel hat man ein glasklares Abbild der Umgebung in der passenden Perspektive. Man erhält einen einzigartigen Blick auf die Welt, erzielt damit beeindruckende Effekte und kann ganz neue Perspektiven entdecken. Gerade schon tausendmal gesehene und fotografierte Motive bekommen so noch mal einen ganz neuen Pepp mit ganz eigenem Charme. Mit dem Lensball ergeben sich unglaublich viele Möglichkeiten, sich kreativ in der Fotografie auszutoben. Man setzt sich mit der Fotografie auch nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel heraus auseinander. Das kurbelt die eigene Kreativität enorm an und gerade das kann ich gut gebrauchen.
Denn auch wenn man es nicht unbedingt vermutet, ich bin absolut und so überhaupt kein sonderlich kreativer Mensch. Es kostet mich schon hart Anstrengung den winzig kleinen kreativen Teil in mir anzukurbeln, meist kratze ich da sozusagen am Bodensatz des Kreativgefäßes. Warum ich dann ausgerechnet fotografiere, wo das doch eher unter kreativer Tätigkeit eingeordnet wird? Das ist vermutlich nochmal ein ganz anderes Thema. ^^
Ich bin dagegen ganz gut im Adaptieren. Gib mir eine Basis, ein Grundgerüst und daran werde ich dann kreativ und verändere es. Damit mein Bodensatz nicht gänzlich leidet, kann ich so eine kleine Kreativität ankurbelnde Kugel unglaublich gut gebrauchen. :D
Soweit die Theorie. In der Praxis heute sah das aber noch ganz anders aus. Als meine Kugel ankam, war es schon recht spät – testen wollte ich trotzdem sofort und bin dafür eben fix um die Ecke ins kleine Waldstück. Auf den paar Metern war nun nicht der Quell an Motiven und das Licht ging mir auch langsam flöten – aber für die ersten zwei, drei Testbilder hat es gereicht. :) Aber absolut: Die Lensball-Fotografie braucht schon ein gewisses Maß an Übung, da muss man sich erst mal mit auseinander setzen. So richtig klar ist das Motiv in der Kugel noch nicht und die ein oder andere Reflexion stört mich doch enorm. Und das Motiv hat einfach auch keinen richtigen Eyecatcher – also klar die Kugel, aber ich meine das Waldstück, das man in der Kugel selbst sieht. Es ist zu unruhig. Aber gut, für das Motiv kann die Kugel nix – es sollte halt schnell gehen. ^^
Ein Makroobjektiv wäre vielleicht auch cool – habe ich nicht und werde ich jetzt nicht wie die Kugel mal eben so mir besorgen können. :D Also wie auch immer, da muss mehr Übung her und sich mehr mit auseinander gesetzt werden. Aber ich hab da richtig richtig Bock drauf!
Ich möchte diese kleine Kugel als ständigen Begleiter auf meinen Fototouren haben. Das heißt nicht, dass es nur noch Lensball-Fotografien gibt, viel mehr soll es zu dem ein oder anderen ganz besonderen Motiv auch eine Lenssball-Version geben. Diese Bilder werden wie eins dieser Andenken, die man sich aus dem kleinen Souvenirshop mitnimmt und als Erinnerung an den Ort, den man da besucht hat, aufbewahrt. :)
Sue